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„Der König ist tot, es lebe der Kaiser!“

Die zukünftige erste Kaiserin der Vereinsgeschichte: Daniela I. (Weiring)


„Der König ist tot, es lebe der Kaiser!“

Dieses Zitat beschreibt das Ergebnis des Vogelschießens beim Schützenverein St. Hubertus Sodingen-Börnig 1926 e.V. einfach perfekt.

Am vergangenen Samstag (12.08.2023) trafen sich die Hubertusschützen nach nunmehr 7 Jahren zur Ermittlung des nächsten Königs oder der nächsten Königin auf der Tappenwiese in Holthausen. Neben dem zu erwartenden Wettstreit der Schützen wurden viele Leckereien, kühle Getränke und natürlich ein Rahmenprogramm für die Kinder geboten.

Trotz der sehr feuchten Wetterlage besuchte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda im Rahmen seines Engagements für die Traditionsvereine in Herne die Veranstaltung der Schützen. Für den späten Nachmittag brachte er als Gastgeschenk sogar wesentlich besseres Wetter mit. Der erste Bürger der Stadt Herne eröffnete das Vogelschießen und stellte bei den Ehrenschüssen außerdem seine Zielsicherheit unter Beweis.

Bei ein wenig feuchten Bedingungen wurde zunächst um die Insignien des Königsvogel gerungen. Die Krone holte Herbert Grunenberg (112 Schuss, Hubertus), den Apfel Lukas Pradella (153 Schuss, Spielleute Herne 08) und das Zepter Benjamin Ilgen (76 Schuss, BSV Holthausen) herunter. Danach erlegte Vera Ilgen vom BSV Holthausen den rechten Flügel mit 289 Schuss. Im traditionellen Vergleich mit dem Bruderverein um die Anzahl der Schüsse hatte Robert Opitz-Chmielewski aus den Reihen des Gastgebers beim linken Flügel mit 219 Schuss die Nase vorn und holte den „Sieg“ nach Hause.

Parallel zu den Erwachsenen führten auch die Kinder und Jugendlichen ein Vogelschießen durch. Dabei traten die Kids an, um die Würde des Jugendkönigs oder der Jugendkönigin zu erringen.
Zunächst jedoch wurden auch hier Insignien ausgeschossen. Die Krone fiel nach 17 Schuss bei Louis Hildebrandt (SV Kamen), das Zepter nach nur 3 weiteren Schuss bei Lana Hildebrandt (SV Kamen) und der Apfel bei Darian Brosowski (Hubertus) nach ebenfalls nur 3 Schuss. Den rechten und den linken Flügel holten Fabienne Andrasch (37 Schuss, SV Kamen) und Connor Witt (75 Schuss, Hubertus).

Die Kinder und Jugendlichen waren wesentlich schneller als die Erwachsenen, sodass es hier zuerst richtig spannend wurde. Gleich 5 Anwärter stellten sich dem Duell um die Königswürde. Jan Papencort, Connor Witt, Chantal Mattner, Maurice Körner und Titus Markwardt traten in den Vogelstand. Nach einem spannenden Duell holte schließlich nach 73 Schuss Connor Witt den Vogel von der Stange und schoss sich somit zum neuen Jugendkönig des Schützenvereins St. Hubertus. Begleitet wird er in den kommenden drei Jahren seiner Regentschaft von seiner auserwählten Jugendkönigin Chantal Mattner.

Nun wurde es endlich auch bei den Erwachsenen spannend. Als Anwärter stellten sich Carina Fründt, Jan Weiring und, mit der Ambition zur Titelverteidigung, auch die amtierende Königin Daniela I. (Weiring) zur Verfügung. Es entbrannte ein spannender Kampf, bei dem lange Zeit nicht absehbar war, wer am Ende das glücklichere Händchen haben würde. Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Binnen weniger Schuss rückte sich der Vogel einmal zurecht, bevor er kurz darauf nach 175 Schuss von der Stange fiel.

Daniela I. (Weiring, geb. Rabsahl) stellte ihre Zielsicherheit und ihre Erfahrung im Vogelstand unter Beweis und ließ den beiden Debutanten keine Chance. Erneut bezwang sie den Vogel und erkämpfte sich so eine weitere Amtszeit.

Bereits ihr Großvater Helmut I. (Koch) hatte nach seiner Regentschaft als König (1973 – 1976) seinen Titel verteidigt und wurde zum ersten Kaiser des Schützenvereins St. Hubertus (1976 – 1979) gekürt.
Daniela tritt nun als erste selbst errungene Kaiserin der Vereinsgeschichte in diese ehrwürdigen Fußstapfen ihrer Familie. Sie läutet als erste Kaiserin damit auch ein neues Kapitel in der Geschichte des Schützenwesens in der Stadt Herne ein.

Für ihre zweite Amtszeit stehen ihr und ihrem Prinzgemahl Nils (Brögelmann) nun drei weitere Jahre mit Ausblick auf das 100-jährige Vereinsjubiläum im Jahre 2026 zur Verfügung. In dieser Zeit werden sie von dem inzwischen sehr modernen und gewachsenen Bataillon des Schützenvereins St. Hubertus tatkräftig unterstützt, welches ihre freundliche und offene Art genau so sehr zu schätzen weiß, wie alle befreundeten Vereine im näheren und weiteren Umkreis.

Die Krönung der jungen Kaiserin des Schützenvereins St. Hubertus Sodingen-Börnig 1926 e.V. sowie des Jugendkönigs findet am 09.09.2023 im Vereinsheim ihrer Freunde des BSV Holthausen 1857 e.V. statt. Interessierte Leserinnen und Leser sind herzlich eingeladen, die Krönung zu besuchen und mit Daniela I. ein Teil der Herner Stadtgeschichte zu werden.



Heinz Gerhardt verstorben

Heinz Gerhardt, * 12.06.1938, † 10.03.2024

In großer Trauer müssen wir uns von unserem Schützenbruder Heinz Gerhardt verabschieden. Er wurde am 10.03.2024 aus unserer Mitte gerissen. Heinz war ein lebensfroher Mensch, der immer optimistisch war, auch wenn es mal schwierig wurde.

Als junger Mann trat Heinz 1968 dem Schützenverein St. Hubertus Sodingen-Börnig 1926 e.V. bei. In seiner nunmehr 56-jährigen Vereinsmitgliedschaft stand er wie kaum ein anderer für die Aufrechterhaltung und Fortführung der Tradition innerhalb des Vereins.

In dieser unglaublich langen Zeit war Heinz über 40 Jahre lang Mitglied des Vorstandes und trug somit einen großen Teil zur Entwicklung des Vereines bei. Sein Werdegang begann im erweiterten Vorstand als Kompanieführer und stellvertretender Bataillonsmajor. Beide Aufgaben hatte er viele Jahre inne, bis er 1995 schließlich als 1. Bataillonsmajor in den geschäftsführenden Vorstand gewählt wurde. In den folgenden 20 Jahren zeigte er sich in diesem Amt für die Führung des Vereines mitverantwortlich. In dieser Zeit steckte Heinz seine Energie voll und ganz in die Aufgabe „Erhaltung der Schützentradition“, bis er schließlich im Jahre 2015 den Geschäftsbetrieb im Bereich der Tradition an die nachfolgende Generation übergab.

Heinz war in der langen Zeit seiner Mitgliedschaft nahezu immer da und fehlte praktisch nirgends. Außerdem engagierte er sich in solch einem hohen Maße bei der Vorstandsarbeit, wie es sich gar nicht in Worte fassen lässt. Wo immer eine helfende Hand nötig war, war Heinz zur Stelle. Heute kann sich kaum ein Mitglied von St. Hubertus die Tradition ohne Heinz vorstellen.

Bei jedem Ausmarsch wurde jedes Mitglied genauestens begutachtet, ob seine Uniform akkurat saß und alles seine Ordnung hatte. Das äußere Erscheinungsbild und das Auftreten von St. Hubertus in der Öffentlichkeit lag Heinz jederzeit sehr am Herzen, darauf legte er sehr viel Wert.
Und wehe, irgendetwas stimmte an einer Uniform nicht. Dann konnte derjenige tief in die Tasche greifen und alle Schützenschwestern und Schützenbrüder haben sich sehr über das eine oder andere kühle Getränk gefreut.

Bereits 1992 wurde Heinz mit der höchsten internen Auszeichnung, dem Hubertusorden, geehrt. Dieser steht für sehr viele Jahre aufopferungsvolle Vorstandsarbeit zum Wohle des Vereins.

Auch als seine Frau Uschi 1999 zur Königin gewählt wurde, stand Heinz sofort zur Stelle, um als Adjutant neben seiner Ursel (auch „Tante Uschi“ genannt) den Verein zu repräsentieren.

Während seiner Laufbahn im Schützenverein St. Hubertus wurde Heinz mehrfach für besondere Verdienste geehrt. Im Jahre 2006 jedoch wurde ihm die Kölner Medaille am schwarz-weiß-grünen Band des Westfälischen Schützenbundes verliehen. Diese wird erst in hohem Alter und nur denjenigen überreicht, die wenigstens 30 Jahre aktiv im Schützenwesen tätig waren.

Nachdem sich Heinz 2015 aus der aktiven Vorstandsarbeit zurückgezogen hatte, wurde er zum Ehrenbataillonsmajor und im weiteren Verlauf auch zum Ehrenmitglied ernannt. Als Ehrenbataillonsmajor im erweiterten Vorstand stand er weiterhin jedem, wie eh und je, mit Rat und Tat, aber ganz besonders mit seiner langjährigen Erfahrung zur Seite. Später wurde Heinz ebenfalls Mitglied des Ehrenrates.

Im Jahre 2021 wurde Heinz schließlich eine weitere ganz besondere Ehrung zu Teil. Für seine über
40-jährige Vorstandsarbeit wurde er mit dem Westfalenstern an der Lippischen Rose des Westfälischen Schützenbundes ausgezeichnet.

Trotz seines inzwischen hohen Alters verlangte Heinz den Schützinnen und Schützen weiterhin vieles ab. Er bestand wie gehabt auf ein akkurates Fahnenkommando, schwarze Socken, weiße Handschuhe und stets auf eine ordentliche und saubere Uniform. Wie auch in der Vergangenheit sollte das Erscheinungsbild von St. Hubertus fortwährend makellos sein.
Die Schützinnen und Schützen hielten stets Stand und gaben alles, was sie konnten. Nur Heinz‘ Schuhe konnten irgendwann nicht mehr mithalten, machten schlapp und zerbröselten unter seinem Fuß. Doch Heinz, professionell wie eh und je, überspielte dieses kleine Problem mit einem Lächeln und tat, als sei nichts geschehen.

Bis zum Schluss war Heinz eine Bereicherung für den Schützenverein St. Hubertus und all seine Mitglieder. Mit bereits 85 Jahren ließ er es sich nicht nehmen, sein vorheriges Versprechen einzulösen und beim Schützenfest 2023 den Zapfenstreich zu Ehren der ersten selbsterkorenen Kaiserin von St. Hubertus zu kommandieren.

Für den einen oder anderen war und ist Heinz das Vorbild, wenn es um ein Leben im Schützenwesen geht. Durch die von ihm vermittelten Werte und Traditionen wird er auch in Zukunft immer ein Teil unserer Gemeinschaft bleiben und auf die Schützinnen und Schützen von St. Hubertus achtgeben.

Horrido!

Schützenverein St. Hubertus
Sodingen-Börnig 1926 e.V.

Jan Weiring
1. Vorsitzender

Weihnachten 2023

Liebe Freunde,

blicken wir gemeinsam auf ein turbulentes aber schönes Jahr 2023 zurück.

Wir haben die erste selbst errungene Kaiserin der Vereinsgeschichte in unseren Reihen, haben Stadtgeschichte geschrieben, miteinander viel gelacht und reichlich gefeiert. Das Vereinsleben blüht wie lange nicht mehr!

Wir danken allen, die uns im Jahr 2023 auf irgendeine Art und Weise geholfen oder unterstützt haben. Ohne diesen Einsatz wäre es sicherlich nicht so ein erfolgreiches Jahr geworden.

In der Hoffnung auf eine ebenso erfolgreiche Fortsetzung wünschen wir euch allen und euren Liebsten ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gutes Jahr 2024.

Stellungnahme zum Podcast „Spitzengespräch“

Stellungnahme zum Podcast „Spitzengespräch“ (Folge vom 14.09.2023) mit dem Thema
„Wenn der DFB wie ein Schützenverein aus Herne geführt wird, ist das schwierig“

Sehr geehrter Herr Feldenkirchen,
Sehr geehrte Frau Cassel,

Mit Verwunderung und Entsetzen haben wir das Thema Ihrer Podcast-Folge vom 14.09.2023 sowie Ihren ebenfalls enthaltenen Vergleich mit der Führung des DFB, Frau Cassel, zur Kenntnis genommen.

Sicherlich dominiert in der deutschen Bevölkerung die Meinung, Schützenvereine seien altbackene, verstaubte und mit Greisen besetzte Institutionen.
Wir als Herner Schützenverein versuchen jedoch, dieser öffentlichen Meinung zu entrinnen und haben uns daher sehr modern aufgestellt. Unser geschlechtlich gemischter Vorstand mit einem Altersdurchschnitt unter 40 Jahren spricht an dieser Stelle wohl für eine eindeutige Trendwende hin zu einem jungen und dynamischen Verein. Ebenfalls versuchen wir, mit vielen innovativen und technischen Neuerungen den Trends der heutigen Zeit gerecht zu werden, was durch unsere stark anwachsende Jugendabteilung unter Beweis gestellt wird.
Neben dem traditionellen Schützenwesen bieten wir Jung und Alt die Möglichkeit, mit modernem Material den Schießsport auszuüben. Diese sogenannte „Randsportart“ hat bei diversen vergangenen Olympischen Spielen regelmäßig für einen Medaillen-Regen gesorgt.

Gerne möchten wir Sie einladen, sich im Rahmen Ihrer Begeisterung für Sport ein Bild unserer Sportart und unseres Vereinslebens zu machen. Nehmen Sie gerne den Kontakt mit uns auf und nutzen Sie doch die Gelegenheit zu einem offenen Erfahrungsaustausch.

Mit freundlichen Grüßen und
Schützengruß Horrido

Jan Weiring
1. Vorsitzender

Förderung durch Land NRW und EU

Wir freuen uns über eine großartige Förderung durch das Programm “Digitalisierung gemeinnütziger Sportorganisationen in Nordrhein-Westfalen” !

Aus Fördermitteln von REACT-EU der Europäischen Union konnten wir die Digitalisierung im Schützenverein St. Hubertus weiter voran treiben.

Wir erhielten:

  • 2 Laptops inkl. Zubehör
  • Software zur Erstellung von Videos für Mitgliederwerbung und Social Media
  • Soundsystem inkl. Mikrofon

Wir bedanken uns in höchstem Maße bei dem Land Nordrhein-Westfalen sowie der Europäischen Union für die umfangreiche finanzielle Unterstützung!